Deutsch-Polnischer Workshop: Großfiguren – Bau und Spiel, Teil 1

Erster Live-Workshop – Entwurf und Bau von Puppen / 1. – 2. Oktober 2021

Endlich! Nach der ersten Online-Phase des Workshops war es nun an der Zeit für ein gemeinsames Live-Treffen der gesamten Workshop-Gruppe –  den Teilnehmer:innen und die Puppen-Workshopleiterin Alice Therese Gottschalk. Am Wochenende vom 1. bis 2. Oktober besuchte eine Gruppe von Teilnehmenden, die von der Kunst des Puppenspiels fasziniert waren, die Theaterwerkstätten des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters. Es war eine gut gemischte Gruppe: unter den Teilnehmenden befanden sich sowohl Studierende des Puppenspiels an der Theaterakademie in Wrocław als auch Mitglieder der Theatergruppe des Kulturzentrums Jelenia Góra sowie einige Novizen, die sich während dieser Workshops zum ersten Mal mit Theater und Puppenspielkunst beschäftigten. Das Projekt wurde von Jung und Alt besucht. Während einige sind von weit her anreisten – zum Beispiel aus Warschau, Kattowitz und Wrocław – kamen andere aus der näheren Umgebung, – aus Bautzen und Jelenia Góra.

Der Workshop begann am Freitagnachmittag. Nach einer kurzen Begrüßung im Kreis machte sich die Gruppe schnell an die Arbeit. Auf der Grundlage der Skizzen, die jede/r Teilnehmer:in nach der ersten Phase des Online-Workshops zu Hause erstellt hatte, begann die „echte“ Arbeit. Die kleinen Projekte wurden nun vom kleinen Maßstab auf das große Papier übertragen. Jede/r Teilnehmer:in arbeitete mit großer Konzentration an seinem Modell. Es wurde viel mit Lineal, Zirkel und Schere gearbeitet. Alice stand den Teilnehmer:innen die ganze Zeit über mit Rat und Tat zur Seite und hat alle sehr motiviert. Der erste Tag des Workshops, drei Stunden Arbeit, verging sehr schnell. Trotz intensiver Arbeit unternahmen einige der Gruppe im Anschluss einen nächtlichen Stadtrundgang und ließen sich von der Atmosphäre und Architektur der Stadt verzaubern.

Am nächsten Tag trafen sich die Teilnehmer:innen, gut ausgeschlafen und voller Arbeitseifer wieder in den Theaterwerkstätten. Der Tag begann mit einem Morgenkreis, in dem alle kurz über ihre Eindrücke des ersten Tages sprachen. Es war ein wichtiger Moment, in dem jeder Raum fand, seine eigenen Gefühle und möglichen Ängste in Bezug auf die Arbeit an der Puppe auszudrücken. Danach ging es an Werkstück los. Es bot sich die Möglichkeit in kurzen Pausen bei köstlichen Mahlzeiten und Snacks vor Ort, sich auszutauschen und neue Kräfte zu sammeln. Obwohl die Gruppe zweisprachig war – Polnisch-Deutsch – waren unter den Teilnehmer:innen kaum Sprachbarrieren zu spüren. Während des gesamten Workshops stand eine Sprachmittlerin, Marta Miatkowska, der Gruppe zur Seite. Dort, wo eine schnelle Kommunikation zwischen den Teilnehmer:innen erforderlich war, wurde auch Englisch gesprochen.

Der zweite Tag des Workshops endete am späten Abend. Zu diesem Zeitpunkt hatten alle Teilnehmer:innen ihre Projekte fertiggestellt und waren bereit, ihre Puppen zu bemalen und anzuziehen. Dies war das Ende des ersten Wochenendes des Workshops. Glücklicherweise wird sich die Gruppe schon in drei Wochen wieder treffen, und jeder wird an seiner Puppe weiterarbeiten können.